![]() ![]() DAS ZENTRUM FÜR JÜDISCHE STUDIEN IN ISRAEL
Betrachtungen zum Wochenabschnitt
Diese Woche in der Tora (Ex. 1,1 - 6,1): Vermehrung und Ausbreitung der Kinder Israels über ganz Ägypten; neuer Pharao "vergisst" Josef und unterdrückt die Israeliten; Tötung der neugeborenen Söhne; Moschehs Geburt; adoptiert von Pharaos Tochter; Moscheh tötet den ägyptischen Schläger; flieht nach Midian und heiratet Jitros Tochter; G~tt schickt ihn zurück um die Kinder Israels zu befreien; Beschneidung seines Sohnes auf dem Wege; Begegnung mit seinem Bruder Aharon; Audienz beim Pharao; Verschärfung der Sklaverei; Protest der Israeliten gegen Moscheh und Aharon. Haftara: Jeschajahu 27,6-13, 28,1-13, 29,22-23 Redaktion und
Übersetzung der deutschen
Ausgabe: R. Plaut
AUSSERDEM AUF DEUTSCH (zugänglich über das HAUPTMENÜ):
"Jerusalem
Reclamation Project"
AUF HEBRÄISCH:
Der Malbim-Kommentar bringt einige glänzende Erklärungen zu unserem Wochenabschnitt, im Folgenden zu den Unterschieden zwischen der Prophetie Moschehs und der der übrigen Propheten: 1. Die übrigen Propheten erhielten ihre Prophetie im Traum, Moscheh hingegen im Wachzustand. 2. Alle Propheten gerieten in einen Zustand der Furcht und des Erzitterns, die Körperkräfte verließen sie beim Empfang der Prophetie, doch Moscheh prophezeite im Vollbesitz aller Kräfte und Sinne. 3. Die übrigen Propheten empfingen Vorstellungen der Sinne und der Einbildungskraft im Traum, weil sie die prophetische Welle auf dem Wege der Vorstellungskraft erreichte, während sie zu Moscheh direkt in den Verstand drang, ohne Einmischung der Einbildungskraft, und darum war seine Prophetie reiner und genauer. 4. Alle übrigen Propheten prophezeiten in Gleichnissen und Rätseln, und manchmal waren ihnen ihre Visionen vollkommen verschlossen, wie es heißt: "Dass euch die Schau jeglichen Dinges gleicht den Worten eines versiegelten Buches" (Jeschajahu 29,11), während sich in der Prophetie Moschehs keinerlei Gleichnisse und Rätsel finden. 5. Den übrigen Propheten wurden die Mitteilungen von einem Boten (Engel) übermittelt, unserem Lehrer Moscheh aber unmittelbar von G~tt ("von Angesicht zu Angesicht"), wie es heißt: "Wäre er euer Prophet, würde G~tt, Ich, im Widerschein mich ihm kund geben, im Traume an ihn reden. Nicht also mein Diener Moscheh; in meinem ganzen Hause ist er betraut" (Num. 12,6-7). Moschehs Prophetie war nicht von Anfang an der der anderen Propheten überlegen, außer in zweierlei Hinsicht. Seine Prophetie erfolgte im Wachzustand, und seine Körperkräfte verminderten sich nicht, vielmehr hielt er in vollem Besitz seiner Sinne stand, ohne Angst und Zittern. Die übrigen Bedingungen der Vollkommenheit seiner Prophetie waren allerdings trotz seines Ranges noch nicht gegeben. Die Prophezeiungen wurden ihm von einem Engel übermittelt: "Da erschien ihm ein Engel des Ewigen in einer Feuerflamme aus dem Dornbusch" (Ex. 3,2), er sah ein Bild in seiner Vorstellungskraft, und die Prophezeiung erschien als Gleichnis und Rätsel: "..der Dornbusch brannte im Feuer, aber der Dornbusch wurde nicht verzehrt" (ebda.). Im weiteren Verlauf seines Lebens nahm Moschehs Prophetie wechselnde Rangstufen zu verschiedenen Zeiten ein. Die Prophetie des 'verhüllten Schauens' besaß Moscheh von Natur aus. Schon bei seiner Geburt war er mit großer Vollkommenheit ausgestattet, was den Verstand, die Charaktereigenschaften und die Vorstellungskraft betraf, er war für die Prophetie ohne weitere Vorbereitungen geeignet. Auch Ahron und Miriam ererbten wie ihr Bruder Moscheh diese Natur von ihrem Vater Amram, der ein Prophet war. Doch auf den prophetischen Rang des 'unverhüllten Schauens', der vom Unendlichen, gelobt sei er, als direkter Einfluss auf den Verstand verabfolgt wird, ohne Vermittlung der Vorstellungskraft oder eines Engels, gelangte Moscheh später durch ein Wunder des Willens G~ttes, der nur er allein Wunder vollbringt. Dieser Rang erscheint überhaupt nur, wenn es die Israeliten verdienen, und nicht sofort zu Beginn der Mission Moschehs am Dornbusch. Auch während der ganzen Zeit, als Israel wegen der Sünde um das Goldene Kalb in Ungnade gefallen war, sagten die talmudischen Weisen, ruhte die Göttlichkeit nicht auf Moscheh. D.h. in dieser Zeit redete G~tt mit ihm nicht auf dem Wege des 'unverhüllten Schauens', sondern nur auf dem niedrigeren Rang des 'verhüllten Schauens'. Im Sohar (Hauptwerk der Kabbala; Wa'era 22b) wird erwähnt, dass Moscheh bereits zu Beginn seiner Prophetie von der Möglichkeit wusste, er könnte den Rang des 'unverhüllten Schauens' erreichen, oberhalb seines gegenwärtigen Ranges. "Ich will doch hingehen, sprach Moscheh, und diese große Erscheinung sehen. Warum verbrennt nicht der Dornbusch?" (Ex. 3,3). Moscheh erkannte das Feuer als eine außergewöhnliche Erscheinung, nicht wie man normalerweise Feuer mit den Augen wahrnimmt, und wollte die Bedeutung des Wesens dieses Anblicks spirituell-verstandesmäßig erfassen, und nicht als eine Erscheinung der Sinne und der Vorstellungskraft. Das ist in den Worten "Ich will doch hingehen" (aßura na) enthalten, aus der 'Gefangenschaft' (ma'aßar) der körperlichen Beschränkung ausbrechen und meine materielle Hülle abstreifen, und dadurch werde ich den Anblick durch die Sicht des Verstandes erzielen und den Grund und das Wesen dieser Sache wissen. "Er sprach: Tritt nicht hierher! Ziehe deine Schuhe von deinen Füßen" (Ex. 3,5). G~tt erklärt Moscheh, dass er in seinem gegenwärtigen Zustand nicht den Rang des 'unverhüllten Schauens' erreichen kann, bis er seine Schuhe von seinen Füßen abgezogen hat. Der Körper wird hier vom 'Schuh' symbolisiert, weil er über den 'Fuß' der spirituellen Seele gestreift wird. Wegen ihrer Spiritualität und ihrer Heiligkeit hat die Seele keine Möglichkeit, sich in dieser materiellen Welt ohne einen materiellen Körper zu bewegen. Die Seele kann, mit dem Körper 'bekleidet', nur beschränkt auftreten, doch dieser Körper ist es, der ihr ermöglicht, auf dieser Welt zu wandeln. Der Körper gleicht einem Paar Schuhe, die ein Gehen im Morast ermöglichen, ohne dass die Füße schmutzig werden. Der Engel wendet sich an Moscheh auf eine andere Weise als an Jehoschua. Zu Jehoschua sagt er: "Ziehe deinen Schuh von deinem Fuße" (Jehoschua 5,15), in der Einzahl, doch zu Moscheh: "Ziehe deine Schuhe von deinen Füßen" (s.o.) in der Mehrzahl. Das liegt im unterschiedlichen Rang der Prophetie begründet. Die Seele trägt zwei 'Schuhe', der eine ist der äußerliche Körper, der andere die Vorstellungskraft, die als Vermittler zwischen Körper und Seele dient. Sie verbindet die Geistigkeit von Seele und Verstand mit dem materiellen Körper. Die Vorstellungskraft bringt die Sinneseindrücke und Gefühle aus der materiellen Welt in die Seele hinein. Die äußerlichen Eindrücke, die die Sinne aufnehmen, werden von der Vorstellungskraft gespeichert. Ohne ein 'Zwischenlager' für gesammelte Eindrücke, das Erinnerungsvermögen der Vorstellungskraft, kann ein Mensch nicht funktionieren, weil die Erkenntnis der Realität auf allen ihren Ebenen nicht in ihm bewahrt wird. Die Vorstellungskraft bringt auch die Kräfte des Verstandes und der Gedanken zum Körper und damit zur Außenwelt. Zum Beispiel ein im Geist befindlicher Gedanke kommt zum Ausdruck, indem er in Worte gekleidet wird, deren Kenntnis in der Vorstellungskraft gespeichert ist, oder in dessen Bekleidung im künstlerischen Ausdruck. Alle Propheten streiften beim Empfang der Prophetie einen Schuh ab, nämlich die äußerlichen Körperkräfte, die alle stillgelegt wurden, wie im Schlaf, doch nicht den zweiten Schuh, das Vorstellungsvermögen mit seinen Kräften. Entsprechend gelangt die prophetische Vision zum Verstand über die Vorstellungskraft, und darum sahen sie Vorstellungen und Bilder, aus denen der reine Verstand die Inhalte der Prophezeiung herausfilterte. Darum wurde Jehoschua mit "Ziehe deinen Schuh" angewiesen, weil er in Zukunft nur einen 'Schuh' abstreifen wird. Moscheh aber wollte das 'unverhüllte Schauen' erreichen, und dazu musste er auch den zweiten 'Schuh' ausziehen, die Vorstellungskraft. Nur so konnte seine Prophetie rein und rational sein, und darum wurde er angewiesen: "Ziehe deine Schuhe von deinen Füßen". "Er sprach: Ich bin der G~tt deines Vaters, der G~tt Awrahams, der G~tt Jizchaks und der G~tt Jakovs. Da verbarg Moscheh sein Angesicht, denn er scheute sich hinzuschauen zu G~tt" (Ex. 3,6). G~tt teilte Moscheh mit, dass die Vision vom Dornbusch, die er gerade als Gleichnis und Rätsel wahrnahm, eine göttliche Offenbarung darstellte, vom Rang der Offenbarungen, die sein Vater gewahr wurde, von dem er die prophetische Gabe geerbt hatte. "Da verbarg Moscheh sein Angesicht", verbarg sein inneres, geistiges Gesicht im Schatten des Materiellen und entledigte sich nicht der Vorstellungskraft, "denn er scheute sich hinzuschauen zu G~tt", weil die Zeit dafür noch nicht gekommen war. Erst im weiteren Verlauf seiner Mission wird Moscheh, der "Herr aller Propheten", der Aufstieg zur Prophetie des 'unverhüllten Schauens' vergönnt sein.
[Interview zum Thema Gijur] Frage: Was sagen Sie zu den Äußerungen des Oberrabbiners Israels über die vielen Einwanderer aus Russland, dass bei den Rabbinatsgerichten (Bet Din), die Konvertierungen vornehmen, schwere Mängel bestehen und viele Übertritte nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden? Antwort: Ich habe dazu keine persönliche Meinung, sondern nur die über alle Generationen akzeptierte Halacha von unseren Lehrmeistern, dass ein gültiger Gijur die Aufsichnahme aller Gebote beinhalten muss. Man kann nicht jemanden konvertieren, der nicht an die Tora glaubt und die Gebote nicht erfüllt. F: Es gibt aber Einwanderer aus Russland, die nur über einen jüdischen Vater verfügen und gestützt auf das "Gesetz der Rückkehr" nach Israel einwanderten, die hier leben, Hebräisch sprechen, in der Armee dienen und sich vollkommen als Juden fühlen, doch die Rabbiner sagen ihnen, dass sie keine Juden sind und konvertieren müssen, oder, wenn sie sich haben konvertieren lassen, dieser Übertritt nichts wert ist und sie keine Juden seien. A: Nach der Halacha, dem jüdischen Religionsgesetz, gibt es zwei Wege, Jude zu sein: 1. Wenn die Mutter Jüdin ist, 2. echter Gijur F: Es gibt aber doch Offiziere in der israelischen Armee, die nicht konvertieren können, weil sie ehrlich sind und nicht bereit sind zu unterschreiben, dass sie Tora und Gebote hüten werden, weil sie dann lügen müssten. Sie fühlen sich aber als Juden in jeder Hinsicht. A: Wer amerikanischer Staatsbürger sein will, muss das amerikanische Gesetz einhalten, es reicht nicht, sich als Amerikaner zu fühlen. Ebenso bei uns, um Jude zu sein, muss man tun, was das jüdische Gesetz vorschreibt, das hat nichts mit dem Gefühl im Herzen zu tun. F: Es gibt aber viele Nichtreligiöse in Israel und Reformjuden und dergleichen in Amerika, die nicht die Tora und die Gebote einhalten und dennoch als Juden gelten? A: Um sich einer Gemeinschaft anschließen zu können, muss man erfüllen, was das Gesetz verlangt. Wie gesagt ist nur derjenige ein Jude, dessen Mutter Jüdin ist oder der einen echten Übertritt absolviert hat. Diese Definition galt in allen Generationen und Frieden über Israel - aber ohne neue Erfindungen. Weitere Kommentare von
Rabbiner
Schlomo Aviner zu aktuellen Themen Bücher von Rabbiner
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